Hector Lattah OH

Bruder
Afrika

Mein Wunsch, leidenden Menschen zu dienen, erwachte aufgrund einer besonderen Erfahrung: Als ich 23 Jahre alt war, besuchte ich manchmal die Patienten eines öffentlichen Krankenhauses in meiner Umgebung. Dabei ist mir schnell klar geworden, dass leidende Menschen besonders auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

 

Mir wurde bewusst, wie wichtig für diese Menschen selbst eine kleine Geste der Zuwendung ist, wie zum Beispiel, ihnen etwas zu trinken zu geben oder ihnen Gehör zu schenken und sie zu ermutigen. Ich bemerkte damals auch, wie wichtig es ist, auf leidende Menschen zuzugehen, die selbst nicht den Mut zum ersten Schritt haben.

 

Ein Jahr nach dem Schulabschluss beschloss ich, in den Hospitalorden der Barmherzigen Brüder vom heiligen Johannes vom Gott einzutreten, um meine Berufung zu vertiefen und den Kranken zu dienen. Bei meiner Ankunft stellte ich fest, welch außergewöhnlicher Ausgleich zwischen Gebet und Dienst an den Kranken und Bedürftigen besteht. Ich erkannte, dass Beten und Arbeiten untrennbar miteinander verbunden sind.

 

Das Gebet ist die Antwort auf die Liebe Gottes durch die Meditation des Wortes Gottes, und die Arbeit ist die Hingabe des eigenen Lebens an die Kranken und Bedürftigen. Sicherlich, diese Arbeit ist nicht immer einfach, und manchmal gibt es Schwierigkeiten. Sie gibt uns aber auch die Möglichkeit, als Mensch zu wachsen und Kompetenzen zu erlangen.

 

Mir ist bewusst geworden, dass der Barmherzige Bruder ein Mensch ist, der die Liebe des Herrn durch Christus erlebt und diese Liebe den Leidenden bringen will. Und damit Christus wirklich wirken kann, müssen wir vor allem fähig sein, ihn zu erkennen.

 

Der Sendungsauftrag der Hospitalität verpflichtet uns Brüder, den Anderen so anzunehmen, wie er ist und ihn mit grenzenloser Liebe auf seinem Weg zu begleiten. Wir müssen unserem Mitmenschen Zuwendung schenken, indem wir ihm zuhören und uns darum bemühen, dass ein Vertrauensverhältnis entsteht, so dass er spüren kann: „Ich werde geliebt.“

Die Früchte der Berufung zur Hospitalität sind: eine große Freude, ein unglaublich reicher innerer Frieden und eine unvergleichliche innere Freiheit.

 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Leben des Barmherzigen Bruders ein Weg ist, um die Liebe zu erlernen. Und das geistliche Leben wird zu einem Bestandteil der Liebe und des Dienstes am Armen und Bedürftigen.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

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